Hier werden wir zukünftig Berichte über unsere Aktivitäten usw. veröffentlichen.
Der „Bären“ – Ein Haus mit Geschichte und Zukunft
Die Bürgerinitiative „Bären Bruchsal“ bedankt sich herzlich für das rasche Gespräch mit dem Oberbürgermeister Sven Weigt und insbesondere dafür, dass das Thema „Bären“ sowohl in der Antrittsrede als auch in der Haushaltsdebatte Erwähnung fand.
Wir werten dies als deutliches Zeichen, dass der Oberbürgermeister die Zukunft des traditionsreichen Gebäudes zur Chefsache machen möchte. Unser Appell lautet daher:
Herr Weigt, übernehmen Sie!
Nur unter einer klaren kommunalen Führung kann das Land dazu bewegt werden, in dieser Angelegenheit Bewegung zu zeigen – wie auch der bisherige Briefwechsel mit der SSG verdeutlicht.
Unser zentrales Anliegen: Der „Bären“ muss in städtisches Eigentum
Nach unseren Recherchen ging das Gebäude vermutlich um 1920 in den Besitz der Justizverwaltung des Landes über. Wir prüfen derzeit die genauen Hintergründe. Unser Ziel ist klar:
Der „Bären“ gehört in städtische Hand, um ihn langfristig für die Bürgerinnen und Bürger Bruchsals zu sichern.
Gemeinsam ein neues Kapitel schreiben
Wir möchten aktiv an einer neuen Nutzungskonzeption mitwirken und Menschen aus der Stadtgesellschaft für ein dauerhaftes Engagement gewinnen.
Ein wichtiger nächster Schritt ist für uns eine Ortsbesichtigung – auch für Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiative sowie der Petenten. Der bisherige Schriftwechsel mit der SSG zu diesem Thema war leider wenig konstruktiv, weshalb wir hier auf Unterstützung seitens der Stadt hoffen.
Unsere Ideen für die Zukunft des „Bären“
- Bürgerschaftliche Stiftung oder gemeinnütziger Träger:
 Der „Bären“ soll von einer Stiftung oder einem gemeinnützigen Verein getragen werden. Der Förderverein Demokratiegeschichte Bruchsal e.V. ist bereit, die Initiative zunächst zu starten und gegebenenfalls langfristig zu übernehmen.
- Kulturelles Zentrum mit Geschichte:
 Aufbauend auf der historischen Bedeutung des Hauses – dem ehemaligen Hetterich’schen Bierhaus – möchten wir einen Ort schaffen, an dem Geschichte lebendig wird. Hier könnten kulturelle und historische Veranstaltungen stattfinden, organisiert oder koordiniert durch unseren Verein.
- Teil der Route der Demokratiegeschichte:
 Der „Bären“ soll in den geplanten Stadtrundgang „Demokratiegeschichte Bruchsal“ eingebunden werden. Damit wäre er auch Teil der bundesweiten „Route der Demokratiegeschichte“, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft der Orte der Demokratiegeschichte. Über die zugehörige Bundesstiftung könnten zudem Fördermittel für Sanierung und historische Ausgestaltung beantragt werden.
Ein Ort des Dialogs und der Begegnung
Bereits jetzt planen wir, monatlich öffentliche Veranstaltungen im Zeichen der Demokratiegeschichte durchzuführen – mit Diskussionen zum weiteren Vorgehen, aber auch mit historischen Lesungen und Vorträgen.

(v.l.n.r) Sven Weigt, Rainer Kaufmann, Birgit Welge, Rüdiger Lupp, Sonja Zeh 
Stellungnahme des Sprecherrates der Bürgerinitiative zu einem Bericht der Bruchsaler Rundschau vom 26. September:
Die Bürgerinitiative „BruchsalBärenStark“ pocht erneut darauf, die ehemalige, renommierte Bruchsaler Gaststätte am Damianstor schnellstmöglich wieder zu beleben. Die jüngsten Aussagen des Dehoga-Verantwortlichen im Landkreis, welche kürzlich in einem Bericht der Bruchsaler Rundschau standen, stellen sich völlig entgegen unser Vorhaben. Sie lassen jegliches Engagement mit Mut für die Wiederbelebung dieser Gastronomie am Stadteingang vermissen. Und das von einem, wie man meinen könnte, besten Kenner der Szene, der etwas mehr Herzblut für das Hochhalten der Gastroszene in einem beachteten Mittelzentrum wie Bruchsal an den Tag legen könnte. Zudem müssen die von Herrn Hochhaus, dem ehemaligen Wallhall-Wirt, aufgeführten Gastro-Alternativen hinterfragt werden: In seiner Aufzählung fehlte nicht nur zum Beispiel das exklusive Lago am Golfplatz. Er nannte Lokale, welche sich gar nicht in der Kernstadt befinden, eines in Büchenau und das andere liegt gar in der Nachbargemeinde Forst. Zudem ist die Aussage, den Bären hätten eh nur Senioren besucht, gegenüber diesem sehr aktiven und kaufkräftigen Teil unserer Gesellschaft ziemlich respektlos. Man nennt sie normalerweise die Best-Ager. Eine Zielgruppe, die im Leben angekommen ist, selbständig ist und Wert auf Lebensqualität legt. Und in unserem Fall, die eine gute bürgerliche Küche noch zu schätzen weiß, die sich in einem qualitativ hochwertigen Gasthaus zu gesellschaftlichen Treffen einfinden will, sei es zu Geburtstagen, Klassentreffen, Geschäftsessen. Marketing-Experten legen nicht umsonst zunehmend den Fokus auf diese Zielgruppe ab 50 Jahren. Die Chance, den Bären wieder zum Aushängeschild zu machen, müssen wir beherzt und ideenreich ergreifen. Alle müssen dabei an einem Strang ziehen, die entsprechenden Landesstellen, die Stadt und auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Nicht zu vergessen ist die einstige Strahlkraft des Bären für Besucher in der Region. Und da müssen wir wieder hin. Außerdem: Der Bären war ehedem das „Hetterich`sche“ Bierhaus und in den Revolutionsjahren 1848/49 ein wichtiger Treffpunkt der bürgerlichen Volksvereine von Bruchsal, der Vorkämpfer unserer heutigen Demokratie. Dieser wichtige Teil der Stadtgeschichte darf nicht vergessen werden und muss in einem künftigen Nutzungskonzept eine besondere Rolle spielen. Gerade mit diesen Zusammenhängen sehen wir im „Bären-Hetterich`sches Bierhaus“ auch einen wichtigen Aspekt für das künftige Stadtmarketing und den Tourismus im Rahmen des bundesweiten Tourismuskonzeptes „Orte der Demokratiegeschichte“.
gez.
Dr. Jürgen Dick Rainer Kaufmann Ullrich Klumpp Rüdiger Lupp Sonja Zeh
„Wir wollen den Bären wach küssen“ – „Bruchsal soll seine gute Stube zurückbekommen“
Diese beiden Sätze stammen aus einem Artikel der Bruchsaler Rundschau vom 6. September. Sie sind Zitate der Geschäftsführerin der „Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG)“, Patricia Alberth, in deren Zuständigkeit das Bruchsaler Traditionsgasthaus „Zum Bären“ gehört.
Nach jahrelangem Gerangel hinter den Verwaltungskulissen hat das Land Baden-Württemberg damit erfreulich schnell auf die Petition reagiert, die von unserer Bürgerinitiative „Bruchsal Bären Stark“ kürzlich eingereicht wurde. Ein Erfolg, den die Bruchsaler Rundschau dann so kommentierte:
„Eine Bürgerinitiative hat sich gegründet, viele bekannte Bruchsaler Persönlichkeiten zählen zu den Unterstützern. Ob sie wohl den gordischen Knoten zerschlagen können und das Gasthaus irgendwann wieder seine Türen öffnet? Wir werden sehen. Eines hat die Gruppe mit ihrer Petition geschafft: Das Finanzministerium muss jetzt nochmals ganz genau hinschauen, wie es beim Bären weitergeht.“
Und vielleicht gelingt es dann im nächsten Schritt auch, alle Akteure an einen Tisch zu bekommen. Offenbar wollen ja alle den Bären retten, das ist ja schon einmal das Wichtigste. Und wenn dann gemeinsam doch noch der große Coup gelingen sollte, umso besser.“
Klarer kann man nicht formulieren, was wir als Bürgerinitiative mit unserer Petition erreicht haben: Stadt und Land stehen jetzt in der Pflicht, das bürgerschaftliche Engagement unserer Initiative, die zusammen mit dem Förderverein „Demokratiegeschichte Bruchsal“gestartet wurde, ernst zu nehmen und gemeinsam nach einer wirtschaftlich tragbaren Lösung für den Fortbestand des Bären, der als „Hetterich`sches Bierhaus“ in den Jahren 1848/49 im Zentrum einer der wichtigsten demokratischen Erhebungen unserer Lokal-Geschichte stand, zu suchen. Die Bürgerinitiative wie auch der Förderverein stehen zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit und werden schon in Kürze zu einem ersten großen öffentlichen Diskussions- und Informationsabend alle beteiligten Institutionen und die Bruchsaler Stadtbevölkerung einladen.
Jürgen Dick – Rainer Kaufmann – Rüdiger Lupp – Ulrich Klumpp – Sonja Zeh
Besuch im Bürgerhaus Rheinsheim
Im September 2022 schloss das „Gasthaus zum Bären“ seine Türe. Diese einst beliebte Gaststätte in Schlossnähe wieder zu eröffnen in einem historischen Kontext – das ist das Ziel unserer Bürgerinitiative. Wie kann das gelingen? Das ist die große Frage. Das Einreichen unserer Petition beim Landtag war der erste Schritt. Zeitgleich arbeiten wir an einem Konzept zur Wiederbelebung des Bären. Wir wollen dabei möglichst viele Experten miteinbinden und setzen auf deren fachlichen Rat, Unterstützung und Ideenreichtum. Unterstützer in dieser Hinsicht sind uns gerne willkommen!
Es gilt jetzt, möglichst viele Erkenntnisse zu sammeln und zu bewerten. Das Ziel ist klar: Wir wollen den Bären als Gaststätte zurück. Das geschieht aber nicht von heute auf morgen. Ganz ähnliche Projekte in der Region machen uns Mut, dass wir in Bruchsal den Bären wieder „flottkriegen“ können. Vor kurzem ist daher eine kleine Gruppe der Bürgerinitiative nach Philippsburg-Rheinsheim gefahren, um sich das dortige Bürgerhaus anzuschauen. Das Bürgerhaus ist das Ergebnis der Arbeit eines Fördervereins, der sich gegründet hatte, um das historische „Gasthaus zum Löwen“ in Rheinsheim zu erhalten und zu pflegen. Wir wurden sehr freundlich begrüßt von den Fördervereinsmitgliedern Jasmine Kirschner, Hans-Gerd Coenen und Alexander Kirschner, die uns ihr Projekt anschaulich vorstellten. Heute bietet das viel in Eigenleistung sanierte Bürgerhaus eine Gaststätte, ein Dorfladen sowie ein kleines Hotel mit 14 Zimmer. Der Betrieb läuft in ehrenamtlicher Tätigkeit. Aus Eigenmitteln, öffentlichen Zuschüssen und Darlehensfinanzierungen hat die Genossenschaft eG ein Finanzierungskonzept für das Projekt Bürgerhaus Löwen entwickelt. Die Genossenschaft hat das Ziel, das Rheinsheimer Kulturgut zu erhalten und zudem den Einwohnern ein Kommunikationszentrum für verschiedene Gruppen zu bieten.





Autorin: Sonja Zeh; Bilder: Sonja Zeh
Besuch in der Zehntscheuer in Karlsdorf
Auch die Zehntscheuer in Karlsdorf aus dem Jahre 1737 hat als Kulturdenkmal einen Namen in unserer Region. Nach jahrelanger, gemeinschaftlicher Arbeit von Bürgern wurde diese im Mai 2023 als Stätte für Begegnung, Kunst und Kultur wiedereröffnet. Der Sprecherrat der Bären-Bürgerinitiative erhielt im August durch Sven Weigt, Noch-Bürgermeister von Karlsdorf-Neuthard und künftiger Oberbürgermeister von Bruchsal eine exklusive Führung in der Zehntscheuer.
Diese Beispiele zeigen uns: Vieles ist machbar, wenn sich interessierte Personen mit Herz, Leidenschaft, Sachverstand und Tatkraft für eine Sache, die vielen zugutekommen soll, einbringen. 





Autorin: Sonja Zeh; Bilder: Rüdiger Lupp
